Die richtige Handhabung des Kamins

Ein Kaminfeuer strahlt Gemütlichkeit aus – richtig. Ein Kaminofen kann helfen, die Gas- bzw. Ölrechnung niedrig zu halten – richtig. Der Ofen wird aufgebaut, das Feuer mit einem Streichholz angezündet und im Sommer darf er pausieren – falsch. So merkwürdig es erscheinen mag – ein Kaminofen benötigt Pflege und die richtige Behandlung, damit er seiner Lebensdauer gerecht werden kann und tatsächlich lange seine Dienste tun kann.

Womit befeure ich einen Kaminofen?

Wer denkt, dass man alles, was brennt, nun im Kaminofen „entsorgen“ kann, der irrt gewaltig. Denn die Bundesimmissionsschutzverordnung, kurz BimSchV, schreibt ganz genau vor, welche Brennstoffe im privaten Kaminofen genutzt werden dürfen: Naturbelassenes Holz inklusive anhaftender Rinde, Zapfen, Reisig oder Sägespäne, wenn sie unbehandelt sind. Ebenso Holzbriketts, Pelletts, Grillkohle, Grillkohlebriketts. Das bedeutet konkret, dass auch Papier jeglicher Art nichts im Kaminofen zu suchen hat.

Dafür gibt es auch triftige Gründe. Zum einen brennt Papier relativ schlecht ab, was zu Kaltruß und einer starken Aschebildung führen kann. Des Weiteren gibt Papier nur relativ wenig Wärme ab. Letztlich können durch die Druckerschwärze giftige Gase entstehen, die zu gesundheitlichen Schäden führen können. Kurz gesagt: Papier ist absolut kein geeigneter Brennstoff. Und wenn es überhaupt genutzt wird, dann bitte nur zum Anzünden des Ofens. Wer übrigens ausschließlich mit unbehandeltem Holz heizt, kann die Asche im Garten zur Verbesserung der Bodenqualität nutzen. Dies aber bitte nur in Maßen, da sonst eine Überdüngung entstehen kann.

Zurück zum Holz: Es sollte eine maximale Restfeuchte von 20% nicht überschreiten. Wird nasses Holz verbrannt, erkennt man dies an der starken Qualmbildung. Das bedeutet eine Ablagerungszeit von bis zu 3 Jahren, je nach Holzart. Je härter das Holz, desto langsamer brennt es ab. Die häufigsten Brennhölzer sind Fichte und Kiefer sowie verschiedene Laubhölzer.

Wie entfache ich das Feuer im Ofen?

Man lege zwei Holzscheite quer in den Ofen und platziere den Anzünder darauf. Das Spaltholz zum Anzünden wird nun wie ein Tippi darüber gestapelt. Somit brennt das obenliegende Anmachholz, das meist weiches Spanholz ist, zuerst ab und gibt sofortige Wärme. Das darunterliegende Holz brennt langsamer von oben nach unten ab. Hat sich eine Glutschicht gebildet, die kaum noch Flammen abgibt, muss nachgelegt werden. Holz wird nachgelegt und nicht in den Ofenraum geworfen.

Beim Anfeuern des Ofens ist darauf zu achten, dass eine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet ist, da das Anfangsfeuer sehr viel Sauerstoff benötigt. Später kann die Luftzufuhr dann gedrosselt werden, damit ein langsam abbrennendes Feuer über einen längeren Zeitraum Wärme an den Raum abgibt.

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