Jeder redet von der Familie. Der eine möchte eine Familie gründen, der andere redet von Planung derselben. Jeder kommt aus einer Familie. Was aber ist die Familie eigentlich? Das Wort „Familie“ kommt aus dem lateinischen und bedeutet soviel wie Hausgemeinschaft. Soziologisch betrachtet also eine Lebensgemeinschaft mit Kindern und vielleicht im Haushalt lebenden Verwandten, die durch Abstammung, Partnerschaft, Lebenspartnerschaft, Heirat oder Adoption zustande gekommen ist.
Während im westlichen Kulturraum die Familie zumeist auf Erziehungsberechtigte und Kinder begrenzt ist, hat der Begriff Familie in anderen Kulturen eine viel umfassender Bedeutung, nicht nur lediglich was die Zahl der Familienmitglieder angeht.
In antiken Zeiten verstand man unter Familie nicht nur die leiblich verwandten Mitglieder des Haushaltes, sondern ebenso alle Sklaven, Freigelassenen, das Vieh, schlicht den Besitz des Mannes. Hier unterschied man auch zwischen Pater – das war der Hausherr.- und Genitor – das war der Erzeuger der Nachkommen.
Braucht es die biologische Reproduktionsfunktion des Menschen?
Eigentlich gehören zu der biologischen Grundlage einer Familie die Zeugungsfähigkeit von Mann und Frau. Die Frage, die sich der Gesellschaft ganz offensichtlich immer noch stellt, ist die, ob die definierte Institution „Familie“ notwendig ist, um Kindererziehung sinnvoll zu gestalten. Man kennt mehrere Funktionen der Familie, so wie sie von der Gesellschaft und dem Staat gewertet wird.
Da existiert die Sozialisationsfunktion, dies ist die Fähigkeit zur sozialen Kontrolle, der soziale Raum für das Heranreifen, das Kompetenzen- und Handlungspotenzial vermittelt, Sicherheit und Geborgenheit bietet. Die wirtschaftliche Funktion gewährleistet die Ernährung des Säuglings, des Kindes des Heranwachsenden, hier sorgt die Familie auch für Kleidung, Ausrüstung für das tägliche Leben – vom Schulranzen bis zum Laptop oder Handy.
Mit der politischen Funktion der Familie geht eine legitime Verortung in der zufälligen Gesellschaftsschicht einher. Die Funktion in religiöser Hinsicht ist eine, wenn in unseren Tagen auch mehr oder weniger umstrittene Wertevermittlung, die jedoch ebenso ein großes Maß an Sicherheit vermittelt.
Die rechtliche Funktion der Familie ist unumstritten und durchaus lebendig. Die Familie genießt einen ganz besonderen staatlichen Schutz, es gibt Adoptions- und Erbrecht, Vormundschaftsrecht und Unterhaltsrecht- und Pflicht. Die Funktion der Familie, die mit Freizeit und Erholung zu tun hat, ist eine Variante der wirtschaftlichen Funktion der Familie. Es existieren jedoch auch alternative, Familienlose Methoden, zumindest wird das von manchen Wissenschaftlern postuliert.
Eine andere, zumindest funktionale Methode ist der Kibbuz in Israel. Generell jedoch scheint immer eine universelle Kernfamilie zu existieren. Wissenschaftliche Begriffe, die Familie betreffend sind beispielsweise Uxorilokalität, Virilokalität, Neolokalität, Patrilinearität, Matrilinearität.